Das Thema Business Intelligence gewinnt seit einigen Jahren immer an Bedeutung, dabei ist BI für Firmen schon immer gegenwärtig gewesen tituliert unter den Namen Reporting oder Berichtswesen. Im Zeitalter der elektronischen Verarbeitung zählt MS Excel als das älteste BI Tool und ist weiterhin nicht aus den Firmen wegzudenken.
Was hat sich den nun in den letzten Jahren geändert, dass es mittlerweile unzählige BI Tools gibt und in den Medien immer von Business Intelligence die Rede ist?
Die Antwort liegt in der Zunahme der firmen relevanten Informationen (bedingt durch Globalisierung und das Internet) und in den heterogen IT Landschaften. Informationen werden heutzutage nicht mehr nur aus einem ERP-System mit einer Datenbank ermittelt, sondern ggf. aus mehren ERP-Systemen, aus CRM-Systemen oder Individual-Anwendungen, aus der Finanzbuchhaltung, Produktionsmessdatenerfassungssystem usw.. Im Rahmen der Globalisierung liegen Daten in unterschiedlichen Formaten vor oder Artikelnummer/Kundennummer weichen voneinander ab. Im letzteren Fall fällt oft der Begriff des Master-Daten-Management (MDM).
Des Weiteren wird das Berichtswesen komplexer, da die Informationen transparent und verständlich visualisiert werden müssen. Ziel ist es aus den Daten operative, taktische und strategische Entscheidungen zu treffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Stellt sich für mich oft die Frage, wie kann es passieren, dass ein Unternehmen von heut auf Morgen insolvent ist? Was ist hier schief gegangen?
Die Lösung der oben genannten Probleme findet sich in den Begriffen Data Warehouse (DWH) und Business Intelligence wieder.
Wann brauchen Sie Business Intelligence?
Indizien
Geschäftsmodell / Markt
- Hohe Anzahl von Kunden und/oder Produkten
- Komplexe Vertriebsstruktur
- Große Dynamik und schnelle Reaktionszeiten
Berichtswesen
- Hohe Anzahl Berichte und Berichtsempfänger
- Fehlende Verknüpfbarkeit von Informationen/Berichten aus untersch. Unternehmensbereichen.
- Große Streuung und Bedarf an systematischer „Informationsdistribution“
- Multidimensionalität und viele Hierarchien in den Dimensionen
- Hohe Anforderungen an Konsistenz
- Große Anzahl Analysen (ad hoc oder zyklisch)
- Ausgeprägte „Excel-Kultur“
IT-Architektur/ Daten
- Große Anzahl von Datenquellen
- Hohes Datenvolumen
Data Warehouse
In einem DWH werden alle Daten de-normalisiert aus unterschiedlichen Quellen (MS-SQL Server, ORACLE-DB, XML, Excel, txt usw.) zusammengeführt, qualitätsgeprüft, transformiert, historisiert und in Themenbereiche aufgeteilt. Es werden Kennzahlen definiert und berechnet. Ein zentraler Datenpool für das ganze Unternehmen! Beim Aufbau eines DWH sollte nicht gespart werden, die Qualität muss stimmen.
Business Intelligence
BI-Tools stehen für die einfache, schnelle und flexible Darstellung der Informationen. Der Anwender soll selber Berichte erstellen und nicht mehr bei der IT anrufen. Dafür ist es notwendig die technischen Spalten in fachliche Begriffe zu wandeln und ein stabiles Geschäftsmodell aufzubauen. Die reine Installation eines BI-Tools reicht hier leider nicht aus, was einige BI-Tool Hersteller suggerieren. Des Weiteren bieten BI-Tools die Möglichkeit mehrdimensionale Würfel (Cubes) aufzubauen und zweidimensional dazustellen, d.h. ich habe mehrere Auswertungsachsen (Zeit, Region, Produkt, Kunde).
Des Weiteren gibt es Möglichkeit Informationen auf verschiedenen Ebenen zu aggregieren und einen Drill-Down auf die unteren Ebenen durchzuführen, z.B. Umsatz Jahr drill-down auf Umsatz Quartal.
Was kostet ein DWH/BI Projekt?
Immer eine beliebte und berechtigte Frage des Kunden, jedoch erst mal nicht direkt zu beantworten. Neben den greifbaren Kosten wie z.B. Lizenz-Kosten, entstehen externe und interne Aufwände für die Planung, Realisierung und den Betrieb. Es kommt letztendlich immer auf die Anforderung, das zu erreichende Ziel an und das lässt sich ohne Kenntnis des Unternehmens nicht beantworten. Eine Firma die hier im Pre-Sale eine Zahl nennt ist nicht seriös.
Ich empfehle dem Kunden einen DWH/BI Quickcheck durchzuführen. Der Quickcheck ist ein Grob-Konzept und soll den Machbarkeit, Kostenplanung und die Ressourcenplanung festlegen. Die Dauer eines Quickcheck ist Abhängig vom Unternehmen. Möchte ein Konzern weltweit ein neues BI einführen, so kann ein Quickcheck z.B. 80 Personentage dauern, für ein regionales mittelständisches Unternehmen mit 100 Mitarbeitern dauert ein Quickcheck ggf. nur 5 Personentage. Dies kann in in einem Pre-Sale Termin festgelegt werden.
Plan - Build - Run
Bei einem DWH/BI Projekt sollte viel Zeit in die Konzeption gelegt werden. Die Konzeption sollte von Anfang bis Ende parallel zu den Entwicklungszyklen (Plan - Build - Run) laufen. Damit relativ früh Ergebnisse zur Verfügung stehen, empfehlen sich kürzere iterative Entwicklungszyklen (Versionen).